CCF Study combines consumer survey with DAX companies’ CO2 analysis for the first time.
- Billig genügt nicht: 45 % der Konsument:innen wären bereit, höhere Preise für ein
- nachhaltiges Produkt zahlen
- Nur Marke zieht nicht: 31 % der Konsument:innen würden sich von ihrer bevorzugten Marke
abwenden, um andere, nachhaltigere Produkte auch zu höheren Preisen zu kaufen - Ignoranz funktioniert nicht: Nur rund 35 % der Konsument:innen achten nicht auf die
nachhaltige Dimension von gekauften Produkten - Regulatorik allein reicht nicht: Zwei Drittel aller Befragten erwarten
Unternehmensverantwortung über den gesetzlichen Rahmen hinaus - Ein genauer Blick lohnt sich: Die größten CO2-Verursacher im DAX wechseln je nach Tiefe der
Emissionsanalyse - Ganzheitliche Betrachtung überrascht: Elektrotechnik-Branche mit höherem CO2-Ausstoß als
Produzierendes Gewerbe und Energiebranche - Nachhaltigkeitsstrategie rechnet sich: Sonst drohen Unternehmen 20-70 % ihrer Kunden zu
verlieren
Karlsruhe, 10. Oktober 2023. Unternehmen stehen vor umfassenden Herausforderungen bei der
Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, wenn sie nicht einen ganz deutlichen Teil ihrer Kund:innen
und Mitarbeitenden verlieren wollen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungs- und
Softwarehauses ILI.DIGITAL AG. Bei der Studie kombiniert ILI.DIGITAL erstmals die Ergebnisse einer
umfassenden Befragung von Verbraucher:innen und Arbeitnehmer:innen mit der komplexen
Auswertung der CO2-Emissionen der Unternehmen im Deutschen Aktienindex, DAX. Offenkundig
nimmt das Thema Nachhaltigkeit eine immer dominantere Stellung im Vergleich zu Preis- und
Markenbewusstsein bei Kaufentscheidungen und Arbeitsplatzwahl ein. Im Rahmen der Studie hat das
Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von ILI.DIGITAL 541 Bürger:innen zu den für sie
entscheidenden Parametern befragt.
Für 66 % der befragten Konsument:innen ist beim Einkauf von Waren oder Dienstleistungen deren
Nachhaltigkeit ein wichtiges Entscheidungskriterium. Bei Frauen liegt der Wert mit 71 % noch
merklich über dem Durchschnitt. Dabei sind Konsument:innen zu einem hohen Prozentsatz gewillt,
für Nachhaltigkeit mehr zu zahlen: 45 % aller Befragten gaben an, dass sie bereit seien, den höchsten
Marktpreis für ein Produkt zu zahlen, das insgesamt den niedrigsten CO2-Ausstoß verursacht. Auch
die Markentreue bröckelt, wenn die Umwelt darunter zu leiden droht – 31 % der Konsument:innen
erklärten in der Umfrage, dass sie statt eines bekannten Labels lieber andere Produkte oder
Dienstleistungen erwerben würden, wenn diese nachhaltiger seien. Auch ein höherer Preis würde
dafür in Kauf genommen. Die Verbraucher:innen verlangen dabei Transparenz – die Mehrheit machte
eine positive Kaufentscheidung davon abhängig, dass Unternehmen entsprechende Informationen zu
ihrem jeweiligen Impact auf die Umwelt transparent zur Verfügung stellen. Insgesamt spielen nur bei
gut einem Drittel (35 %) aller Befragten Nachhaltigkeitsaspekte beim Konsum keinerlei Rolle.
Einen hohen Stellenwert hat die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens auch bei Arbeitnehmer:innen.
64 % aller Befragten gaben an, ein schlechter Einfluss auf die Umwelt könne für sie ein Motiv sein,
das Unternehmen zu verlassen. 70 % gaben sogar an, Bedenken zu haben, einen neuen Job bei einem
Unternehmen anzunehmen, das für negative Umwelteinflüsse verantwortlich ist. Am Arbeitsmarkt ist
Nachhaltigkeit damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen geworden. Die
Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen reicht damit längst nicht mehr aus. 67 % aller Befragten
waren der Meinung, dass die Verantwortung der Unternehmen für Nachhaltigkeit über die
gesetzlichen Anforderungen hinaus gehen sollte, lediglich 17 % verneinten dies.
Im zweiten Teil der Studie hat ILI.DIGITAL die CO2-Emissionen der 40 Unternehmen des Deutschen
Aktienindex analysiert und dabei eine Segmentierung nach Branche vorgenommen. Es zeigt sich, dass
nur eine ganzheitliche Betrachtung über alle Stufen der Wertschöpfung und der Produktlebensdauer
aussagefähige Ergebnisse liefert. Dabei rücken auch Branchen, wie beispielsweise Elektrotechnik,
plötzlich in den Fokus. Denn diese warten auf Scope 3-Level mit hohen CO2-Emissionen auf.
Gemäß dem GHG Protocol Corporate Standard können die Treibhausgasemissionen von
Unternehmen in Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen unterteilt werden. Bei den Scope 1-
Emissionen handelt es sich um Emissionen aus Quellen, die direkt vom Unternehmen stammen, wie
beispielsweise der CO2-Verbrauch für die Klimatisierung der Produktionsanlagen. Scope 2-Emissionen
sind indirekter Natur und stammen aus Energieträgern, die extern durch das Unternehmen bezogen
werden, wie beispielsweise Strom. Scope 3-Emissionen bilden die vorgelagerten und nachgelagerten
Emissionen ab, die in der Wertschöpfungskette des Unternehmens, beispielsweise durch die Nutzung
der Verbraucher:innen, entstehen. Diese machen vielfach den bei Weitem größten Teil des Corporate
Carbon Footprints aus.
Bei den Scope 1-Emissionen war die Energiewirtschaft die Branche im DAX mit dem höchsten CO2-
Ausstoß bezogen auf den Branchenumsatz und pro Beschäftigten (rd. 1.000 Tonnen CO2 pro
Beschäftigten pro Jahr). Auf Scope 2-Ebene lagen die Energiebranche (über 90 Tonnen) und das
verarbeitende Gewerbe (rd. 60 Tonnen) im DAX vorne. Bei den Scope 3-Emissionen verursacht die
Energiebranche mehr als 2.000 Tonnen CO2 pro Beschäftigten im Jahr, während der größte CO2-
Verursacher im DAX die Elektrotechnik mit rund 6.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Beschäftigten ist.
Die Studie von ILI.DIGITAL macht deutlich, dass Einsparpotenziale beim CO2-Ausstoß der
Unternehmen besonders auf Scope 3-Level erheblich sind. Einen wichtigen Beitrag zur verbesserten
Nachhaltigkeit können demnach digitale Konzepte liefern, die sowohl bei der Datensammlung,
Zielbestimmung und vor allem im Rahmen leistungsfähiger Lösungen eingesetzt werden können. Die
Studie nennt als Faktoren beispielsweise Künstliche Intelligenz und Internet of Things im Rahmen von
Energie- und Abfallmanagement. Mit Augmented und Virtual Reality hingegen lässt sich die CO2-
Emission bei der Zusammenarbeit in Unternehmen und bei der Produktentwicklung reduzieren,
während beispielsweise Blockchain-Technologie zur Transparenz von Lieferketten und im Handel mit
CO2-Zertifikaten eingesetzt werden kann.
Der Druck, eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, ist hoch. Denn – zu diesem
Ergebnis kommt die aktuelle Studie von ILI.DIGITAL – sonst laufen Unternehmen Gefahr, 20 bis 70 %
ihrer Kund:innen zu verlieren und am Arbeitsmarkt unattraktiv zu sein.
Dr. Serhan Ili, Gründer und CEO der ILI.DIGITAL AG: „Mit unserer Studie verknüpfen wir die
Konsumentenbedürfnisse in Hinblick auf Nachhaltigkeit mit den aktuellen CO2-Emissionen der
deutschen Großkonzerne. Es wurde von den Unternehmen bereits einiges mit Blick auf den CO2-
Fußabdruck getan, aber es ist noch viel zu tun. Ohne eine klare Strategie bezüglich Dekarbonisierung
entlang der gesamten Wertschöpfungskette funktioniert das nicht. Nachhaltigkeit löst Marke und
Preis zum großen Teil als Entscheidungskriterium bei Konsument:innen und Arbeitnehmer:innen ab.
Der Corporate Carbon Footprint ist für zukunftsfähige Unternehmen das, was der Brand bisher war –
ihre Eintrittskarte für ein erfolgreiches Bestehen am Markt. Digitalisierung stellt einen bedeutenden
Hebel dar, um den Corporate Carbon Footprint zu senken und transparent zu kommunizieren.“
Die gesamte Studie ist abrufbar unter https://ccf.ili.digital.
Über ILI.DIGITAL AG
Die ILI.DIGITAL AG ist ein spezialisiertes Beratungs- und Softwareunternehmen mit Fokus auf
Digitalisierung, Innovation und nachhaltige Transformation. Als „The No. 1 Digital Business Builder“
berät ILI.DIGITAL AG vorwiegend internationale Konzerne und führende Mittelständler aus
verschiedenen Branchen dazu, wie sie ihr Geschäftsmodell digital erweitern und verbessern können.
Das 2010 von Dr. Serhan Ili gegründete Unternehmen setzt gemäß seiner bewährten „3-6-12-24-48“-
Formel Digitalisierungsprojekte innerhalb kürzester Zeit um. Dabei wird das gesamte Spektrum
abgedeckt – von Strategie, Design, Softwareentwicklung bis zur Skalierung der Lösung. ILI.DIGITAL AG
beschäftigt über 180 Mitarbeiter:innen in Karlsruhe, Lahore (Pakistan) sowie in Seoul (Südkorea).